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Nachhaltigkeit

Mensagerichte und ihr CO2-Fußabdruck

Bewusst entscheiden, was man isst – und zwar auch in der Mensa: Mit der Entwicklung eines Scores für den Mensaspeiseplan hat Informatikstudentin Laila Zink in ihrer Bachelorarbeit aufgezeigt, wie das funktionieren könnte. 

Veganes Tomaten-Basilikum Risotto, gebackener Hirtenkäse auf Couscous oder Chicken Frites mit BBQ Sauce und Twister – für welches dieser drei Hauptgerichte man sich entscheidet, hängt wohl davon ab, wie man sich ernährt und was einem schmeckt. Doch immer mehr Menschen möchten auch wissen, erstens wie gesund ein Essen ist und zweitens wie nachhaltig es produziert wurde. Damit das auf einen Blick ersichtlich wird, hat sich Laila Zink in ihrer Bachelorarbeit im Studiengang Informatik bei Prof. Dr. Johannes Schildgen mit der Entwicklung eines gesundheitswert- und nachhaltigkeitsbasierten Scores beschäftigt. „Mein Ziel war, ein Programm zu schreiben, das die Mensagerichte vollautomatisch analysiert und dann einen entsprechenden Score dazu ausgibt.“ Dieser soll anzeigen, wie viel CO2 bei der Herstellung des Essens entstanden ist und wie sich das Gericht auf die Gesundheit auswirkt. 

Dass ihr das gelungen ist, hat sie bereits eindrücklich bei der Vorstellung ihrer Arbeit im Rahmen der Regensburger Nachhaltigkeitswoche bewiesen. Außerdem hat das Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz Interesse an der Arbeit bekundet und die Studierendenvertretung sowie Prof. Dr. Christoph Skornia als Vizepräsident für Nachhaltigkeit haben betont, das Projekt weiter verfolgen zu wollen. „Das Projekt CO2-Score für Mensa-Gerichte von Laila Zink ist ein Beispiel dafür, dass Nachhaltigkeitsthemen unsere Hochschule auf allen Ebenen beschäftigen. Es setzt auf Information und Transparenz, was ich für ganz hervorragend halte. Ich würde mich freuen, wenn diese Technologie in Zukunft vielen Menschen helfen könnte, Aspekte der Nachhaltigkeit bei der Entscheidung für das ein oder andere Gericht in der Mensa mit zu berücksichtigen“, sagte Prof. Dr. Christoph Skornia.  

Das von Laila Zink entwickelte Programm geht so vor, dass es sich den Online-Speiseplan des Studentenwerks holt und aufgrund der Titel der Gerichte, der angegebenen Zusatzstoffe und Zusatzinfos wie „Schweinefleisch“ oder „vegan“ ein entsprechendes Gericht auf Chefkoch.de auswählt und ein dazu passendes CO2-Ranking von Eaternity.org berechnet. Damit das zuverlässig und möglichst präzise passiert, musste Laila Zink zum Beispiel dafür sorgen, dass genormte Daten generiert werden, denn nur diese können von Eaternity auch verarbeitet werden. „Wenn im Rezept bei Chefkoch von einer Dose Tomaten die Rede ist, muss das umgerechnet werden in Gramm, Kilogramm oder Liter, da nur diese Mengenangaben akzeptiert werden“, erklärt Laila Zink. 

Die von ihr entwickelte Software ist grundsätzlich einsatzbereit und könnte eine zusätzliche Entscheidungshilfe für die Studierenden sein, wenn sie sich mittags in der Mensa für ein Essen entscheiden wollen.

Laila Zink stellte ihre Bachelorarbeit im Rahmen der Regensburger Nachhaltigkeitswoche beim Science Slam vor. Foto: Screenshot
Laila Zink stellte ihre Bachelorarbeit im Rahmen der Regensburger Nachhaltigkeitswoche beim Science Slam vor. Foto: Screenshot