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Promotion mit Elternzeit kombiniert

Wie können herstellende Unternehmen erfolgreich IT-gestützte Services entwickeln? In seiner Dissertation gibt Christoph Brosig, Doktorand der Wirtschaftsinformatik, auch unmittelbare Handlungsempfehlungen für die Praxis.

Kürzlich verteidigte Christoph Brosig, Doktorand an der Technischen Universität Dresden und der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg), seine Promotion im Themengebiet Digital Servitization. Christoph Brosig hat von 2020 bis 2022 am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der TU Dresden von Prof. Dr. Susanne Strahringer promoviert und wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Markus Westner von der Fakultät Informatik und Mathematik betreut.

Wissenschaftliche Mitarbeit und Elternzeit durch flexibles Modell

Während seiner Promotionszeit war Christoph Brosig als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der OTH Regensburg beschäftigt und wirkte an der Erstellung eines Massive Open Online Courses (MOOC) für die Virtuelle Hochschule Bayern (vhb) zusammen mit Prof. Dr. Markus Westner mit. Der Kurs „Digital Business and Information Systems“ ging im Sommersemester 2022 live und ist seitdem sehr gut besucht. Im dritten Jahr der Promotion hat Christoph Brosig diese mit Elternzeit kombiniert, was insbesondere durch das zeitlich flexible und räumlich ungebundene Promotionsverfahren zwischen TU Dresden und OTH Regensburg möglich war. Damit unterstreicht die OTH Regensburg ihren Anspruch, eine familienfreundliche Hochschule zu sein.

Digital Servitization und IT-Organisationen im Fokus

Im Rahmen seiner Promotion untersuchte Christoph Brosig, wie herstellende Unternehmen erfolgreich IT-gestützte Services entwickeln können – mit einem Blick auf deren Fähigkeiten und organisatorische Kontrollmechanismen. In seiner Arbeit beschreibt er unter anderem, dass es mehrere Wege gibt, wie Fähigkeiten in herstellenden Unternehmen strukturiert und organisiert sein können, um im Entwicklungsprozess erfolgreich zu sein. Gleichzeitig hat sich zudem auch eine notwendige Bedingung quasi als Voraussetzung für diesen Erfolg abgezeichnet. Auf Grund der engen Verknüpfung der theoretisch-fundierten und praxis-gestützten Erkenntnisse bieten die Ergebnisse auch unmittelbare Handlungsempfehlungen für Praktiker.

Interdisziplinärer Beitrag zu konfigurativer Forschung

Ein wesentlicher Aspekt in seiner Forschung ist der Blick aus einer „konfigurativen Sicht“. Sogenannte konfigurative Forschungsmethoden helfen dabei, vereinfacht gesehen, mehrere Wege zum Ziel abzubilden. Diese Methoden bieten sich vor allem für neue und komplexe Phänomene an. In diesem Kontext hat sich Christoph Brosig intensiv damit auseinandergesetzt, wie qualitative Daten in konfigurativen Forschungsmethoden strukturiert genutzt werden können und damit einen Forschungsbeitrag auch jenseits der Wirtschaftsinformatik geleistet.

Seine kumulative Promotion ist damit sowohl in Publikationen zum Themenfeld Digital Servitization, als auch in Publikationen zur interdisziplinären Anwendung von Forschungsmethoden auch jenseits der Wirtschaftsinformatik zu finden. Die einzelnen Arbeiten finden sich mittlerweile in Veröffentlichungsbänden zahlreicher Wirtschaftsinformatik-Konferenzen und wissenschaftlicher Zeitschriften wieder (unter anderem, BLED, CBI, ECIS, ICIS, IJISPM). Weitere Journalpublikationen sind derzeit im Begutachtungsprozess.

Die erfolgreiche Kooperation mit der TU Dresden im Bereich der Wirtschaftsinformatik wird derzeit im Rahmen von zwei weiteren laufenden Promotionsverfahren fortgeführt.